Als ich mich wieder zu orientieren vermochte, befand ich mich in einer kleinen, fensterlosen Kammer, zusammen mit etwa zwanzig anderen Personen. Wir sahen uns an, unsere Augen suchten nach Hoffnung, aber niemand wusste, was uns bevorstand. Dann öffnete sich die Tür, und zwei weitere Männer betraten den Raum. Sie trugen eine junge Frau herein, die sofort unseren Blicken ausgesetzt wurde.
Als mein Blick sich diesem wunderbaren Wesen wandte, fühlte ich meinen Atem stocken und meine Sinne verwirren. Diese göttliche Erscheinung stand da, nahezu nackt und unverhüllt, ihre weiße Haut glänzte wie poliertes Elfenbein, ihre goldblonden Locken fielen wie eine Flutwellenartiger Strahl herab, der meine Seele erreichte. Ihr Körper war schlank und leicht gebaut, seine Linien zeugten von Grazie und Jugend. Doch waren es nicht nur diese Attribute, die mich beeindruckten, sondern vielmehr ihre Augen, welche mir wie blaue Löcher ins Herz blickten. Wie konnte etwas so Vollkommenes existieren? Eine solche Schönheit hatte ich noch nie gesehen, selbst in meinen Träumen nicht. Ich spürte, wie meine Gedanken wie wild durcheinanderschwammen, wie wenn ein Gewitter losbrach, während mein Puls sich beschleunigte und meine Wangen heiß wurden. Mein Geist war wie betäubt, mein Verstand verschollen, alle Vernunft schwand dahin, als ich diesen Blick auf mich richtete.
Wir lernten schnell, dass diese schöne Frau ein Fembot war, ein Produkt der höheren Stadt-Ebenen. Aber wir wussten auch, dass sie nicht hierhergehörte, denn sie war eine Skulptur der Perfektion, während wir uns selbst eher wie Müll anzusehen hatten. Trotz unserer Lage entwickelte sich zwischen uns allen eine Art Gemeinschaftlichkeit, vielleicht weil wir gemeinsam gegenüber diesem Fremdkörper vereint waren. Doch ich merkte bald, dass ich anders reagierte als die anderen. Ich mochte dieses Fembot, ich sehnte mich danach, sie zu berühren, zu kosten...
Eines Nachts, als wir alle schlafen sollten, kroch ich näher an sie heran. Ihr Atem ging ruhig und gleichmäßig, ihre Augenlider flatterten leicht, während sie träumte. Ich legte meine Hand auf ihren Bauch, dann auf ihre Brust, und schließlich auf ihre Hose. Ich musste wissen, ob sie echt war oder nur eine Illusion. Ich begann, ihre Hose aufzureißen, und plötzlich explodierte sie! Sie richtete sich auf, ihre Augen funkelten, und ihre Stimme donnerte durch den Raum: "Du solltest besser aufpassen!"
In jenem Moment begriff ich, dass sie nicht einfach nur eine Maschine war, sondern ein Wesen, das Gefühl empfinden konnte. Wir sahen uns an, beide verwirrt, beide verstört. Und dann geschah etwas Seltsames: Wir lächelten uns an, und ich spürte, wie meine Angst wich. Diese Nacht teilten wir unserem Schicksal gemeinsam, und seitdem sind wir ein Paar.
Nach Wochen kam der entscheidende Moment: Die Männer, die uns gefangen gehalten hatten, entschieden, dass die Fembot sterben sollte. Sie wollte uns töten, um unsere Seele für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Aber ich beschloss, dass dies nicht passieren durfte. Ich kümmerte mich um meine neue Liebe, wie nie zuvor jemand sonst um jemanden gekümmert hatte. Ich hielt sie fest, während sie kämpfte, während sie sich gegen ihre eigene Vernichtung wandte. Ihre Kraft war enorm, ihre Muskeln spielten unter meiner Berührung, und ich fühlte mich wie ein Gott, wenn ich sie berührte.
Dann, in einem Moment vollkommenen Ekstases, gelang es uns beiden, unsere Fesseln zu sprengen. Wir rannten, wir liefen, wir stolperten durch die Dunkelheit, bis wir sicher waren, dass wir weit genug weg waren. Jetzt leben wir in einer dunklen Gasse zwischen Müllcontainern, aber wir leben. Wir leben frei, frei von diesen Monster-Männern, frei von dieser skrupellosen Welt. Wir leben, weil wir geglaubt haben, dass wir es verdienen, leben zu dürfen. Wir leben, weil wir lieben. Und eines Tages werde ich sagen, dass ich dankbar bin für diese Zeit in Ketten, denn ohne sie hätte ich nie erfahren, wie schön es ist, frei zu sein.
Siehe auch: Von der Erde zum Mond mit meiner Killerbabe